Seit dem 15.03.22 gilt sie – die Impfpflicht für Menschen aus Pflege- und Gesundheitsberufen in Deutschland.
Doch wie sieht es mit der Impfpflicht in der Schweiz aus? Gibt es hier eine Besonderheit für Angehörige der Pflege- und Gesundheitsberufe? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.
Das Wichtigste in Kürze
Es gibt keine generelle Impfpflicht in der Schweiz
Auch für Pflegeberufe gibt es keine Impfpflicht in der Schweiz
PflegerInnen können sich nach wie vor freiwillig impfen lassen
Inhalt
Gibt es eine Impfpflicht in Pflege – und Gesundheitsberufen in der Schweiz?
Die Impfpflicht in Deutschland soll verhindern, dass Krankheiten wie Covid-19 in die Bevölkerung getragen werden.
Ursprünglich plante die Bundesregierung eine Impfpflicht für alle Bürger, entschied sich dann aber doch für das ethische Prinzip der Selbstbestimmung.
Die am 15. März 2022 in Deutschland eingeführte Impfpflicht für Menschen aus Pflege- und Gesundheitsberufen führte zu gesamtgesellschaftlichen Diskussionen und einige Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten oder konnten suchen nach Alternativen.
Keine Impfpflicht in der Schweiz
In der Schweiz gibt es zurzeit keine Verpflichtung für die Bürger sich impfen zu lassen. Die Behörden haben sich für das ethische Prinzip der Selbstbestimmung entschieden und sind sich bewusst, dass die Bürger dadurch eine größere Wahlfreiheit und mehr Verantwortung erhalten.
Auch für Beschäftigte in Pflege- und Gesundheitsberufen ist keine Impfpflicht vorgesehen.
Möglichkeit des Impfobligatoriums
Was jedoch auch in der Schweiz möglich ist, ist das sogenannte Impfobligatorium.
Durch das Epidemiegesetz wäre es theoretisch für jeden Kanton erlaubt, ein solches Impfobligatorium zu beschließen. Allerdings würde es nicht für die Gesamtbevölkerung gelten, sondern müsste auf bestimmte Gruppen bezogen werden.
Die Hürden hierfür sind jedoch relativ groß. Es müsste nachweislich eine erhebliche Gefahr bestehen, die mit einer Impfpflicht bekämpft werden könnte.
In Krisensituationen könnte auch der Bundesrat ein solches Obligatorium anordnen, dies ist bisher jedoch noch nicht vorgekommen. Eine solche Möglichkeit eines Obligatoriums ist in der Schweiz derzeit nur theoretisch auf dem Papier möglich.
Bisher lehnt die Politik in der Schweiz ein solches Obligatorium ab und setzt weiterhin auf die Selbstbestimmung und das Verantwortungsgefühl der Schweizer Bevölkerung.
Mitarbeiter in Pflege-und Gesundheitsberufen haben durch ein regelmäßiges Testungsangebot die Möglichkeit, sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen.
Berufsverband lehnt Impfpflicht ab
Auch der Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner hat die Skepsis der Politik gegenüber einer Impfpflicht geäußert. Er weist auf den stark liberalen Charakter der Schweizer Gesellschaft hin.
Die freiwillige Impfbereitschaft derjenigen die im Kranken- und Pflegeberufen tätig sind, ist ähnlich der Bereitschaft, die in der gesamten Gesellschaft herrscht. Bei einer Impfpflicht würden dadurch nur unnötig Konflikte in der Gesellschaft entstehen und deswegen sei davon abzuraten.
Impfunwillige haben nichts zu befürchten
Wenn Angehörige aus Pflege- oder Gesundheitsberufen sich gegen eine Impfung entscheiden, entstehen ihnen keine Nachteile.
Diejenigen die sich nicht impfen lassen wollen, können weiterhin in ihrem Beruf arbeiten und erhalten keine Benachteiligung.
Es wird darauf hingewiesen, dass diejenigen Patienten, die sich aufgrund von Vorerkrankungen vor einer Ansteckung sorgen, ihrerseits die Möglichkeit haben, sich selbst mit einer Impfung zu schützen.
Auch eine strafrechtliche Verfolgung ungeimpfter Pfleger und Pflegerinnen aufgrund von einer Körperverletzung durch die Übertragung des Virus ist ausgeschlossen. Eine Ansteckung kann ebenfalls durch Geimpfte erfolgen und der genaue Verlauf der Infektionskette ist nicht nachvollziehbar.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Politik in der Schweiz weiterhin am Prinzip der Selbstbestimmung festhält. Eine generelle Impfpflicht für alle Bürger gibt es hierzulande nicht und ist auch nicht absehbar.
Auch ein theoretisch mögliches Obligatorium zur Impfung in einzelnen Kantonen wird zurzeit abgelehnt. Die Politik verweist auf den liberalen Charakter der Schweiz und das hohe Verantwortungsbewusstsein der Bürger.
Pfleger und Pflegerinnen können sich auch weiterhin freiwillig impfen lassen und erhalten dadurch einen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Virus. Wer sich nicht impfen lässt, hat jedoch im Beruf grundsätzlich keinerlei Nachteile zu befürchten.
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